Radsport in Zeiten von Corona
seit Frühjahr 2020 hat uns das Corona Virus fest im Griff.
Radsportveranstaltungen wurden teilweise abgesagt, teilweise wurden die großen Rundfahrten verschoben oder gekürzt und Frühjarsklassiker komplett abgesagt.
Auch Veranstaltungen von Vereinen wurden Coronabedingt abgesagt.
Nicht nur die großen Ausrichter von Grand Tours haben mit Ausfällen zu kämpfen, nein auch kleine Vereine und Veranstaltungen trifft es, genau so wie die Radsportteams jeder Kategorie.
Sofern die großen Rundfahrten und Klassiker Rennen nicht stattfinden, ist es für die Sponsoren der ganzen Teams schon ein Problem, Geld zu investieren und keinen Nutzen davon zu ziehen, da TV-Übertragungen und die Repräsentanz der Teams in den Medien und bei den Zuschauern fehlt.
So könnte ich mir vorstellen dass nach der Krise der Eine oder andere Sponsor sich zurückzieht und damit die Teams an den finanziellen Abgrund kommen.
Es standen/stehen Neuverpflichtungen an, die eventuell nicht getätigt werden, da der weitere Verlauf von Radrennen nicht gesichert ist.
Wie ist es mit den Teams im Jedermann Sport, dem German Cycling Cup (GCC) bestellt, keine Großveranstaltungen und auch hier keine Präsenz der Teams und Sponsoren.
Gerade hier im Jedermann Sport haben Sponsoren sehr viel investiert und haben Teams aufgebaut, die zwar trainieren können aber das auch nur im gesetzmäßigen Rahmen, also nicht in der Gruppe sondern jeder einzelne Fahrer für sich und unter Bedingungen die wahrlich nicht wettkampfspezifisch sind.
Vor allem aber denke ich trifft es die örtlichen kleine Radsportvereine welche ein- oder zweimal im Jahr ein Radrennen oder ein Kriterium ausrichten.
Bei diesen Rennen wird zwar kaum etwas am Rennen selbst verdient, da die Kosten der Genehmigung, Absperrung, Sanitäter etc. die Startgelder auffressen, auch an den Verband eine Gebühr abgetreten werden muss, aber der Verkauf in der meist angehängten Gastronomie (Grill, Kaffee, Kuchen) bringt schon ein paar Euro Einnahmen die jeder Verein gut gebrauchen kann.
Es gibt Vereine die müssen ein Vereinsheim instand halten, haben eventuell eine eigene oder gepachtete Sportstätte (Radrennbahn) und müssen diese Sportstätte mit Eigenarbeit und auch finanziell instand halten. Ich denke da an die Vereine wie RSC Ludwigshafen, Linkenheim, Oberhausen, Öschelbronn und all die anderen Vereine.
Wie kommen diese Vereine ohne jegliche Veranstaltung und ohne jegliche Zusatzeinnahmen über die Runde?
Viele Radsportvereine haben doch früher schon ihre Kriterien abgesagt da keine Helfer vorhanden waren, da niemand beim Aufbau/Abbau/Absperrung usw. helfen wollte, weil jeder nur dabei sein wollte aber wenn möglich ohne selbst etwas beizutragen (siehe Kriterium Ladenburg)
Jetzt kommt noch die Corona Krise dazu und somit gar keine örtliche Rennen/Kriterien mehr stattfinden, der Verein in Vergessenheit gerät und somit auch keine neuen Mitglieder oder aktive Fahrer akquirieren kann, keine Kids zum Radsport begeistern kann und somit auch keine neuen Mitglieder bekommt.
Die Zeiten, wo der Radsport Zulauf hatte sind längst Geschichte, das war in den 60er Jahren und dann später noch einmal als Jan Ullrich (www.jan-ullrich.de) die Massen und die Kids und Jugendliche zum Radsport hinzog und begeisterte.
Auf Grund der Vorfälle und auch den reißerischen Berichterstattungen der Medien suchten dann viele den Abstand zum Radsport, da ja jeder der Radsport betreibt Hilfsmittel zu sich nimmt, so zumindest die öffentliche Meinung, ob das stimmt sei dahingestellt, aber diese Berichterstattungen haben dem Radsport sehr geschadet.
Wie gesagt, jetzt noch die Corona Krise, die Absage der Radsport Veranstaltungen, das Trainingsdefizit auch bei den Amateuren dem Ganzen auch noch Grenzen setzt, kann ich mir gut vorstellen dass Veranstalter, Vereine, Eventfirmen schon in Schieflage kommen können und im Endeffekt sich nicht mehr erholen.
Ich hoffe dass zumindest 2021 ein besseres Jahr gibt, dass ab Frühjahr wieder Veranstaltungen stattfinden können wenn auch nicht in dem Maße wie vor der Krise, aber zumindest soweit dass die Vereine überleben können, sich wieder etwas erholen um dann mit neuer Kraft und Elan wieder Radrennen ausrichten werden.
Ich hoffe auch dass Sponsoren, die örtlichen Unternehmen und Geschäfte dem Radsport treu bleiben und im Programmheft ihre Anzeigen schalten, denn nur so kann und wird unser geliebter Sport überleben und kann weiter bestehen.
Zugegeben, der Radsport ist anstrengend und wie sagte einst Jean de Gribaldy (Französischer Rennfahrer 18.07.1922 - 02.01.1987):
-" Radfahren ist kein Spiel, Radfahren ist ein Sport.
Hart, unnachgiebig und unerbittlich und man muss auf vieles verzichten.
Man spielt Fußball oder Tennis oder Hockey.
Aber man spielt nicht Radfahren"-
und wie recht dieser Mann hatte.
Für jegliche Mithilfe, Kommentare und Meinungen hierzu bin ich euch dankbar, einfach über das Kontaktformular, ich werde versuchen alles zu beantworten.
Siehe auch den Bericht von Windkante, dem Podcast von Karsten Migels und Marc Rhode
Vereine und Corona – Jedermann Team BKK Mobil Oil – Windkante
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